Das Café eigenleben war gut besucht, als die Journalistin und Autorin Cornelia von Schelling am 6. Mai aus ihrem neuen Buch »ZIEMLICH BESTE ALTE – Best-Ager geben Gas« las. Sie erzählt darin die Geschichten von zehn Personen ‹‹ , die sich nach dem Ende ihres Arbeitslebens die bange Frage stellen:
und was tu ich jetzt mit all der freien Zeit?
Die Autorin hat für ihre Geschichten Protagonisten gefunden, die für diesen dritten Lebensabschnitt sinnvolle, aber auch sie selbst erfüllende Aufgaben gefunden haben, die oft mit ihrem früheren Beruf gar nichts zu tun haben.
Zwei der Protagonisten waren bei der Lesung anwesend
Zum Beispiel die Psychotherapeutin, die sich um die Kinder in einer Flüchtlingsunterkunft kümmert, ihnen bei den Hausaufgaben hilft und ihnen mit Spiel und Tanz ein Stückchen Normalität ermöglicht.
Die Protagonistin der Geschichte, aus der die Autorin Ausschnitte las, war bei der Lesung anwesend, genauso wie der frühere Anwalt, der sich im Alter einer alten Leidenschaft erinnert hat und in einem großen Flüchtlingslager eine Fahrradwerkstatt aufgebaut hat, wo er für die Geflüchteten alte oder kaputte Räder wieder instand setzt und ihnen so etwas mehr Bewegunsfreiheit möglich macht.
Auswirkungen von Engagement auf das eigene Befinden
Diese und andere Menschen hat die Autorin befragt zu ihrer Motivation und zu den Auswirkungen, die ihr Engagement auf ihr eigenes Leben und ihr persönliches Befinden hat.
Bei ihrer Lesung hat sie Ausschnitte aus den Berichten der betroffenen Personen vorgetragen, die deutlich machen, wie sinnstiftend und befriedigend es ist, wenn man sich im Ruhestand für andere einsetzt und ihnen einen Teil seiner neugewonnen Zeit widmet.
Besonders gefallen hat mir persönlich, wie freimütig sie zum Beginn des Buches von den Vorurteilen, die sie einst selbst gegenüber dem Thema »Altsein« hatte, berichtet. Und dass sie nach den Gesprächen mit ihren Protagonisten zu der ganz persönlichen Überzeugung gelangt ist: »Niemand soll behaupten, das Alter sei nichts wert. Niemand.«
Es war ein ermutigender Nachmittag
Es war ein nachdenklich machender, aber auch ermutigender Nachmittag im Café eigenleben, belebt durch die musikalischen Einlagen des Schauspielers und Sängers Andreas Pegler, der die Pausen zwischen den einzelnen Lektüresequenzen mit wunderbaren, zum Thema passenden Liedern würzte.
Was sagen Sie dazu?