»Ich habe Pasticcio gemacht, möchtest du zum Abendessen kommen?«
Das ist ein typischer Anruf, den meine Mutter spontan tätigt. Aber das ist natürlich eine Art von Anruf, die ich nicht mehr bekomme, seit ich nach München gezogen bin.
In München bin ich jetzt dahoam, aber was wir Einwanderer vermissen, sind Familienessen.
Ich habe mich sehr gefreut, als Anne mich zum Heimatabend Brasilien › eingeladen hat, denn ich habe hier in Bayern Freunde aus der ganzen Welt und alle Küchen geben mir ein Zuhause-Gefühl, weil man mir die bunten Geschichten hinter den Gerichten erzählt.
Endlich konnte ich die Feijoada probieren!
Endlich konnte ich die Feijoada essen, ein Freund aus meinem ersten Deutschkurs schickte uns immer Fotos von seiner Feijoada und ich war immer neugierig, sie zu probieren!
Die köstliche Feijoada, die der brasilianische Künstler Flavio Cury zubereitet hat, mit sechs verschiedenen Fleischsorten und Würsten, geräuchert und gepökelt, wie es Tradition ist, gab mir das Gefühl, in einem gemütlichen Haus in Sao Paulo zu Abend zu essen. Es wurde mit Kolarahiana, einem typisch brasilianischen Blattkohl, Orangenscheiben und Maniokmehl serviert.
Die Langsamkeit ist das Geheimnis der Zubereitung dieses Gerichts, die Langsamkeit, die den Geschmack so wertvoll macht.
Dazu gehört natürlich ein frischer Caipirinha, der sofort das Gefühl von Sommer aufkommen lässt!
Zum süßen Abschluss wurde Pudim de Leite serviert, ein traditioneller Pudding, der mit viel Geduld aus Zutaten wie Kondensmilch zubereitet wird.
Das Café eigenleben bringt Menschen zusammen
Das Duo »Ondas« mit Valentina Fazio und Alessandro Colomba brachte Farbe, spontanes Tanzen und Wärme in den Abend.
Einer der großen Protagonisten des Heimatabends war die abwechslungsreiche Gesellschaft verschiedener Menschen, von denen sich einige zum ersten Mal trafen, aber wir plauderten miteinander und tauschten Erinnerungen aus, als ob wir uns schon lange kennen würden.
Menschen zusammenzubringen, das macht das Café eigenleben in Schwabing so besonders.
Die mexikanisch-amerikanische multidisziplinäre bildende Künstlerin Nora Suárez nahm zum ersten Mal am Heimatabend teil und hat ihn so beschrieben:
»Ich wurde von einer freundlichen, multikulturellen Gruppe von Menschen herzlich empfangen, die Englisch und Spanisch (meine Muttersprachen), Portugiesisch, Italienisch und Deutsch sprachen.
»Dieser Abend hat mein Herz berührt«
Für mich war es wie eine Reise in die Vergangenheit. Es war wie ein Abendessen mit meiner großen Familia Latina. Es erinnerte mich auch daran, wie wichtig das Essen ist, um Menschen zusammenzubringen: Kulturen, Familien, Freunde und Fremde.
Der Abend gab mir das Gefühl, zu Hause anzukommen, und gab mir das Gefühl, dazuzugehören, auch wenn ich weit von meinem Heimatland entfernt bin. Es wurde viel und aufrichtig gelächelt und gelacht. Dieser Abend hat mein Herz berührt.«
Was sagen Sie dazu?