Bevor muntere Gäste diesen Ruf durch unser Tagescafé mit Treffpunkt der Generationen schallen lassen, stehen Zahlen im Raum für eigenleben. Mit denen muss man rechnen – der Name eigenleben ist nämlich Programm.
Ich hatte es noch nie so mit Zahlen, mehr mit Worten. Aber hinter den nun folgenden Worten stecken jede Menge Zahlen, die wir teils zahlen müssen.
Auf jeden Fall müssen wir damit rechnen: Mit Eröffnungsbilanz, Mietzins, Betriebskosten, Freischankfläche, Öffnungszeiten, Ruhetage, Aufschlagskalkulation, Lieferkonditionen, Wareneinkaufsquote, Raumreinigung, Kassensystem, Bestellsystem, Mindestlohn, Personalnebenkosten, Aufwandsentschädigung, Beiträgen, Versicherungen, Instandhaltungen, Wartungen, Jahresabschluss, Bilanzierung, Werbe- und Reisekosten, Vertragsgestaltung, Buchhaltung und – jawohl – Luftsteuer fürs Nasenschild.
Vorher heißt es aber arbeiten mit Grundriss, Raumbedarf und Bauplan, rechnen mit Anfahrtspauschalen, Regiestunden und Mehrkosten bei Renovierung im Bestand, Schallschutz- und Statikgutachten, Arbeitsschutz und Brandschutz, Ablufttechnik und Kaminkehrer, Denkmalschutz und Ensembleschutz, Genehmigungsfreistellungsverfahren, Lokalbaukommission und Stellplatzablöse, Gewerbeamt, Kreisverwaltungsreferat und Bezirksinspektion.
Alles Rechnen und Zahlen führt zu nichts ohne Hygienekonzept, Abstandsregelungen, Raumlüftung, Mund-Nasen- und Spuckschutz, Inzidenz und Impfzahlen. Wann kann man mit einer Öffnung rechnen?
Also befüllen wir Ausschreibungen, Förderanträge, Verwendungsnachweise, bitten um Mittelübertragungen, Zuschüsse, Sponsoring und Spenden.
Wir jonglieren mit all diesen Themen und versuchen, die Bälle im Spiel zu behalten – bei Projekten namens eigenleben muss man mit allem rechnen. Momentan fliegt noch alles – hoffentlich nicht uns um die Ohren …
Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass wir trotz allem auf schöne Überraschungen zählen können. Irgendwo kam immer ein Lichtblick her, mit dem keiner gerechnet hatte.
Vielleicht dieses Mal von dir? Vielleicht zählen Menschen zu deinem Umfeld, die das Projekt fördern und mitwirken möchten an einem Ort, den sie auch selbst nutzen können? Egal in welchem Alter.
Oder ein Unternehmen, das Spenden steuerlich absetzen kann? Eine Institution, die sich am Aufbau beteiligt und selbst mal Raumbedarf hat?
Tatsächlich haben wir jetzt schon viele Anfragen, der Raum für eigenleben wird bestimmt gut genutzt werden. Aber um ihn zu ermöglichen heißt es eben erst einmal: Zahlen, bitte!
Da ist was los
Seit fast einem Jahr gibt es unsere Online-Veranstaltungen. Schöne Entwicklung: Immer mehr Teilnehmende finden in die eigenleben-Events ››. Diesen Winter haben wir einige neue Formate ausprobiert, die wir teils auch im Sommer weiterführen möchten. Dann vielleicht in einer Mischung aus online und offline – wie es Corona erlaubt.
Was wir gut im Raum für eigenleben anbieten und zusätzlich live streamen können sind die Mitmach-Kurse mit Christian zum Thema Lebensmittel haltbar machen (Salzzitronen-Video hier ››). Oder Neue Medien-Workshops mit Flavio (Was kann Canva? ››). Oder das gemeinsame Backen ›› unter Alinas Anleitung. Oder die Präsentationen von Petra zum Alten Ägypten (Video folgt) und Ines zu immer neuen Kunstthemen ››. Oder Sabines Fotoworkshop ››. Oder die Lesungen oder die Vorträge oder die Reiseberichte oder … Einblicke gibt es in unserem YouTube-Kanal eigenleben-TV ››.
Wegen räumlicher Distanz online bleibt der monatliche eigenlebenTalk mit Journalistin Margaret Heckel aus Potsdam, hier im Gespräch mit Christa Möller-Metzger über altersgerechten Städtebau ››.
Bei den Spiele-Nachmittagen vom Team Das Hallo Projekt ›› lernen Eingewanderte und Heimische mit Spaß Neues. Am Samstag findet in Kooperation das erste Spanisch-Deutsch-Treffen statt – noch online, aber bald auch im Café eigenleben.
Die Treffen der Italienisch-Parlierer haben sich bereits gut etabliert, sie finden sogar zweimal pro Monat statt. Französische und englische Konversationsrunden sind in Planung, wenn genug Interessenten zusammenkommen. Wer macht mit? Alle Sprachcafés sollen eine regelmäßige Heimat im Raum für eigenleben bekommen. Vielleicht sogar alle zusammen, jede Sprache an einem eigenen Tisch? Das könnte spaßig werden.
Was sagen Sie dazu?