Am 30. April fand unser vierter Heimatabend statt und diesmal trafen wir uns zu einer serata italiana.
Allerdings kamen wir nicht erst am Abend zusammen, sondern schon nachmittags um vier Uhr, wie immer an den Heimatabenden. So hatten wir Gelegenheit, uns schon mal gegenseitig kennenzulernen und uns auf das traditionelle Abendmenü einzustimmen.
Diesmal standen zwei Italien-typische Themen auf den Nachmittagsprogramm: erst gab es Karaoke, dargeboten von der deutsch-österreichischen Schauspielerin und Sängerin Sophia Schützinger ›› und der Sportstudentin und Kunstradfahrerin Sabine Tausch ›› .
Die beiden Freundinnen präsentierten mit großer Professionalität ein internationales Potpourri bekannter und auch weniger bekannter Lieder.
Und nach dem musikalischen Programm, das vom Publikum mit begeistertem Beifall belohnt wurde, wurde Bingo gespielt.
Es gab gleich zwei Bingo-Gewinner
Bingo ist eine Art Lotto-Spiel, das schon im 16. Jahrhundert in Italien erfunden worden ist und besonders gern in Neapel gespielt wird. Die Teilnehmer erhalten eine oder mehrere mit Zahlen bedruckte Karten. Mit einer Art Lostrommel werden Zahlen gezogen und wer mehrere der gezogenen Zahlen in einer Reihe vorweisen kann, bekommt eine Belohnung.
Für das Bino-Spielen gibt es verschiedenen Regelen. In unserem Fall waren nur die waagerechte Zahlenreihen gültig. Wer zwei Richtige vorweisen konnte, musste Ambo! rufen und bekam zur Belohnung ein Stamperl Sekt. Bei drei gleichen Zahlen in einer Reihe (Terno) bekam man ein größeres Glas, und bei vieren (Quaterna) einen noch größeren Drink. Wer fünf der gezogenen Zahlen in einer Reihe hatte, rief Bingo! und hatte die Runde gewonnen.
Der Hauptpreis war ein Essen im Café eigenleben zu einem frei wählbaren Termin. Gleich zwei Bingo-Gewinner können sich nun auf ein solches Essen freuen.
Die Bingo-Glücksfee gab unsere sizilianische »Eigenlebende« Isabel Veneziano, die auch den Barbetrieb managte. Der Conférencier dagegen war natürlich die passende Rolle für den deutsch-italienischen Schauspieler Michele Oliveri › , der außerdem auch dem Menü den letzten Schliff gab und es gekonnt präsentierte.
Als Hauptgang gab es Bollito Misto
Das Essen bestand aus vier Gängen. Zunächst wurden Platten mit köstlichen eingelegten Gemüsen auf den Tischen verteilt. Danach gab es hausgemachte Maloreddus (typische Nudeln aus Sardinien) mit Tomaten-Salsiccia-Artischoken-Sauce und als Hauptgang Bollisto Misto. Das sind Scheiben von gesottenem Kalb-, Rind- und Geflügelfleisch, außerdem aufgeschnittene Kalbszunge und Salsicce (kräftig gewürzte italienische Bratwürste).
Serviert wurde das Bollisto misto mit verschiedenen Gemüsebeilagen und kleinen Kartoffeln.
Zum Nachtisch (falls jemand nach den üppigen vorherigen Gängen überhaupt noch einen Nachtisch schaffte) gab es Profiteroli (kleine, mit Vanillecreme gefüllte Bällchen aus Brandteig).
Die serata italiana war ebenso gut besucht wie die vorhergehenden Heimatabende, für später gekommene Gäste mussten sogar zusätzliche Stühle organisiert werden.
Es war wieder einmal ein wunderbar gelungener Abend, der die Gäste zu später Stunde zufrieden und wohl gesättigt nach Hause entließ.