Der junge Wissenschaftler Benedikt Feldotto sprach am 24.6. im Café eigenleben über die Themen Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik. Zwei verwandte, aber unterschiedliche Bereiche, dem geistigen und körperlichen.
Benedikt startete seinen Vortrag mit Bemerkungen zum menschlichen Gehirn und der ungeheuren Komplexität seiner Struktur mit 86 Milliarden Neuronen und 150 Billionen Synapsen, die sich kontinuierlich verändert. Und die dabei mit einem Energieverbrauch von 20 Watt unglaublich effizient ist, im Vergleich zu den maschinellen »Elektronengehirnen«, die gigantische Stromfresser sind.
KI ist nicht schöpferisch
Bei ChatGPT zum Beispiel liegt der Energieverbrauch bei 7,5 MWh. Das menschliche Gehirn hat dabei eine weit komplexere und leistungsfähigere Architektur als unsere elektrische Modellierung namens KI.
Benedikt gelang es, uns die Funktionsweise der Grundbausteine Neuronen und neuronale Netze anschaulich darzulegen.
Wie intelligent ist KI? fragte Benedikt. Offenbar beruht das »I« auf dem antrainierten Input der Urheber – also von uns Menschen. KI kann heute Muster erkennen und wird Muster reproduzieren. KI ist ein Werkzeug und nicht schöpferisch! Philosophisch kann man meines Erachtens hinterfragen, ob sich je eine Autopoesie der Maschine daraus entwickeln kann, die über rein statistische Imitation und Variation des Vorhandenen hinausgeht.
Eine Fülle spannender Informationen
Der zweite Teil des Vortrags zur Robotik enthielt ebenfalls fantastische Videos und eine Fülle spannender Informationen. Auch hier ist die Selbstpoetik der Natur faszinierend, wie er am Beispiel eines »Autorunner« zeigte, der dem durch die Evolution entstandenen Gehapparat eines menschlichen Körpers ähnelt und, einmal angestoßen, ohne weiteren Energieaufwand oder Steuerungstechnik sich vorwärtsbewegt. Das Zusammenspiel von Körper und Geist als Treiber der Evolution.
Robotik umfasst verschiedene Aspekte wie Mechanik, Elektronik, Sensorik, Aktuatorik und der Steuerung und dabei zunehmend auch den Einsatz von Möglichkeiten der KI.
Ein Roboter kann beispielsweise KI-Technologien für das Training seiner mechanischen Bewegungen nutzen. Durch Virtualisierung dieses Trainings können hunderte oder tausende Klone gleichzeitig einen Hindernisparcours durchlaufen. Aus jedem Sturz eines der Klone lernen alle übrigen unmittelbar. Sprichwörtlich – um zuerst einmal virtuell »laufen zu lernen«. Also Bewegungsabläufe effektiv und autonom und sicher zu erledigen. Aber eher wenige Roboter sind auf KI angewiesen oder mit ihr ausgestattet.
Benedikt stellte die verschiedenen Anwendungsbereiche in der Medizin und an anderer Stelle mit schönen Videos vor.
Wir lernen: Künstliche Intelligenz bezieht sich auf die Fähigkeit eines Systems, intellektuelle Aufgaben auszuführen, während Robotik sich auf die Konstruktion und den Betrieb von physischen Maschinen konzentriert.
KI ist ein großartiges Werkzeug
In der Natur ist das Zusammenspiel von Körper und Geist einer der Antriebe einer sich wechselseitig bis zur Intelligenz entwickelnden Selbstschöpfung. Jahrmillionen hat die Natur sich Zeit genommen.
In der Technologie ist KI vor allem ein Werkzeug, das uns bestimmte Routinen erlässt und Roboterassistenten schafft, die eine Vielzahl von positiven Möglichkeiten eröffnen. Ein Video über einen Querschnittsgelähmten, der mit Hilfe eines Assistenten wieder laufen lernt, zeigte dies sehr eindrücklich. In der Forschung kann KI-Simulationen ermöglichen, die über virtuelle Trainings bislang nicht bekannte Prozesse entdecken helfen wird. KI ist ein großartiges Werkzeug.
Die Risiken
Und auch auf die Risiken kamen wir zu sprechen. Fake Videos, die täuschend echt wirken. Was ist real, was Fiktion? Die Grenzen werden mit Hilfe von KI-Techniken verwischt. Der Manipulation der Menschen werden neue Möglichkeiten eröffnet, groß wie ein Scheunentor, wenn wir nicht regulieren.
»Ein Tsunami an massenhaft produziertem Bullshit« – auch das ist KI.
Aber weiterhin gilt bislang das Moravec’sche Paradox: »Es ist vergleichsweise einfach, Computer dazu zu bringen, Leistungen auf Erwachsenenniveau bei Intelligenztests oder beim Dame spielen zu erbringen, und schwierig oder unmöglich, ihnen die Fähigkeiten eines Einjährigen in Bezug auf Wahrnehmung und Mobilität zu vermitteln«. Und schon gar nicht mit 20 Watt Energieeinsatz, möchte man ergänzen.
Fortsetzung erwünscht!
Alles in allem war Benedikt Feldottos Vortrag faszinierend und hochinteressant, was sich auch an der regen Beteiligung der Zuhörer zeigte, die von Anfang an viele Fragen hatten. Und nach dem Vortrag entspannen sich Diskussionen über ein Thema, das unbedingt nach Fortsetzung und Vertiefung ruft.
Das Café eigenleben hat damit wieder einmal seinem Ruf als Ort des Gesprächs und des Gedankenaustauschs auf hoher Ebene entsprochen.
Was für ein einzigartiges Projekt für HI – Human Intelligence!
Anmerkung: Dieser Beitrag ist nicht mithilfe von ChatGPT entstanden, da die Textvorschläge von ChatGPT nicht den Vorstellungen des Autors entsprachen.